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Schnelle und langsame weiterleitung

Schmerzreize werden in erster Linie in zwei Typen von Nervenfasern weitergeleitet.

Das sind die Aδ (ADelta) und die C-Fasern.

Aδ-Fasern sind vergleichsweise dick (1-5 Mikrometer, also bis zu einem Zweihundertstel Millimeter), von einer Hülle umgeben und wahre „Hochgeschwindigkeitsstrecken“. Sie können Erregungen mit bis zu 30 m pro Sekunde weiterleiten! Aδ-Fasern erzeugen eine „scharfe“, akute Schmerzempfindung.

Diese „schnellen“ Fasern sind auch für das Auslösen der schmerzbedingten Reflexe verantwortlich: Das rasche Zurückziehen der Hand von der heißen Herdplatte, noch bevor der Schmerz bewusst wird, wird durch die Aδ-Fasern ermöglicht.

Im Gegensatz dazu produzieren die dünneren, unbehüllten C-Fasern (Durchmesser ca. 0,2-1,5 Mikrometer) einen eher „dumpfen“ Schmerz. Sie sind auch deutlich langsamer mit weniger als 2 m pro Sekunde Erregungsleitgeschwindigkeit.

Aδ- und C-Fasern setzen übrigens, wenn sie stimuliert werden, selbst chemische Substanzen frei, die dann den Schmerz weiter verstärken.

Reizweiterleitung über Synapsen

Im Zuge des Weges zur bewussten Wahrnehmung müssen die Signale mehrfach von einer Nervenzelle zur nächsten weitergegeben werden (Reizweiterleitung).

Das funktioniert über Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die Synapsen. Die Signale werden vom „Ende“ der einen Nervenzelle mittels Botenstoffen (Neurotransmitter = Überträgersubstanzen) über den synaptischen Spalt an die nächste Nervenzelle übergeben und dort wieder als elektrische Signale weitergeleitet.

In den Nervenzellen selbst sind diese Botenstoffe in kleine Bläschen verpackt und werden so transportiert. Diese Bläschen nennt man Vesikel.