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SCHMERZ & PSYCHE

Wie im vorigen Kapitel bereits erwähnt, hat Schmerz primär eine Schutzfunktion: Viele Gesichtspunkte des Schmerzes lassen sich nicht erklären, ohne psychologische Einflüsse miteinzubeziehen (bio-psycho-soziales Schmerzmodell).

Heute ist sich die Wissenschaft einig, dass sowohl körperliche als auch psychische Faktoren eine wesentliche Rolle im Schmerzgeschehen spielen – in ganz unterschiedlichen Variationen und Abstufungen.

Das gilt auch für psychisch völlig gesunde Menschen!

Gerade chronische Schmerzen gehen häufig mit Depressionen oder Angsterkrankungen einher. Schmerz und häufige psychische Erkrankungen hängen stark zusammen: Studien zufolge haben 15-54% der Schmerzpatient*innen eine Depression. Dabei dürfte es häufiger so sein, dass der Schmerz die Ursache für die Depression ist, als umgekehrt. Auch hier lassen sich die beiden Aspekte aber nicht eindeutig trennen, und es gibt auch keinen direkten Zusammenhang mit der Schmerzstärke.

Klar ist jedoch, dass chronischer Schmerz oft deutliche Einbußen an Lebensqualität mit sich bringt, da er sowohl im beruflichen wie auch im privaten Leben zu Einschränkungen führen kann. Um so wichtiger sind rechtzeitige Diagnostik und Behandlung.

Bitte wenden Sie sich daher auch mit psychischen Beschwerden - wie Depression oder Angst - vertrauensvoll an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt!